Predator Race Masterweekend Moninec (CZE) – 26.-27.05.2018

Was ist Predator Race eigentlich

Man könnte es vereinfachen und sagen es ist das Spartan Race des Ostens. Es gibt 3 Distanzen beim Predator Race den Drill (5km+, 20+ Hindernisse), Brutal (10km+, 25+ Hindernisse) und Masakr (15km+, 30+ Hindernisse).

Alle zusammen in einem Jahr bringt einem dann noch die Predator Master Medaille ein. Alle an einem Wochenende die Weekend Medaille. Das Prinzip kommt einem zumindest geläufig vor, wenn man sich schon einmal mit Spartan Races auseinandergesetzt hat.

Die Hindernisse allerdings, tja zu denen komme ich dann gleich.

Weekend

Rückblende (Oktober 2017)

Spontan, nicht wissend was auf mich zukommt habe ich kurzfristig die Tickets für das Predator Race Masterweekend von Andreas Dietrich gekauft. Laut Webseite sind es ja nur 5+, 10+ und 15+ km was soll da schon schiefgehen. Alles keine Distanzen die ich nicht locker flockig zurücklegen kann. Belehrt wurde ich dann aber eines Besseren. Aufgrund von Temperaturen um den Nullpunkt sowie Dauer Regen/Schnee/Nebel und einer sehr hohen Ausfallquote (etwa 75%) war es wirklich das extremste Wochenende jemals für mich. Zwar habe ich mich durchgebissen aber ich wurde vom Predator gebrochen. „Nie wieder mach ich das!“, war zumindest damals meine Aussage.

Die Kraft des Vergessens

Auch wenn ich mir noch wenige Monate vorher fest versprochen hatte diese Strapazen nicht nochmal zu ertragen dauerte es nur wenige Tage nachdem die Anmeldung für das nächste Masterweekend offen war bis ich mein Ticket hatte. Es kann ja wohl nicht angehen das ich mich da Unterkriegen lasse von meiner Angst. Abgesehen davon hatte ich für das Wochenende auch gerade nichts besseres vor 😉 .

Tag 1. – Brutal und Drill

Früh ging es los am ersten Tag um 08 Uhr morgens. Also um 07 Uhr auf das Gelände. Check-in und die letzten Vorbereitungen treffen. Kaum angekommen habe ich dann auch schon Christina Albrecht getroffen sowie viele Freunde vom Team Celtic Warrior, Steeltown Spartans, Suicide Squad Running Team sowie von Muddyface. Wenn das mal nicht nach einem Gruppenfoto schreit.

United

Ruck zuck ging es dann an den Start. Skipiste hoch, kleine Wand nichts Dramatisches. Dann ging es aber schon los. Oben am Hügel erwartet und eine Art Monkeybar. Mit einem dicken Holzbalken der Länge nach, einem Querbalken gefolgt von einem weiten Holzbalken. Wie fast alle Hindernisse sucht man hier nach Stahl lange fast alles ist aus Holz gebaut. Wenn ein Hindernis nicht geschafft wird, gibt es entweder eine Strafrunde (fast immer durchs Unterholz) oder einen Crab Walk (Bergauf und Bergab) zu absolvieren.

Unter anderem gab es 2 Seile zum Hochklettern, eine Eisenstange, Sandsäcke an einer Schnur zum Hochziehen, Bucket-Carry, Weaver, Stairway to Heaven, Multirig, Deadlift, Irish Table und noch viele weitere Gemeinheiten wie zum Beispiel den Flying Totem.

Christina beim Predator Race

Eines der Highlights bei jedem Predator Race ist aber sicherlich die Rutsche. Erinnert mich ein wenig an den Fjord Drop beim Strong Viking nur ist die nicht ganz so hoch. Aber dennoch hoch genug um einem Respekt einzuflößen.

Rutsche

Das gute bei der diesmal vorherrschenden Hitze, die anschließende Schwimm Passage nach der Rutsche ist eine willkommene Abkühlung. Und man weiß ab jetzt geht’s Richtung Ziel. Zwar hat es der Zieleinlauf noch einmal ordentlich in sich. Da hier geballt Hindernisse auf einen zukommen. Aber deswegen sind wir ja schließlich hingefahren. Das Multirig verlangt dann einem noch mal alles ab..

Also noch ein paar Crab Walks und die letzte wirklich hohe Halfpipe hoch und schon bekommen wir unsere erste von vier Medaillen für das Wochenende um den Hals.

Der Drill selbst gestaltet sich ein wenig angenehmer da er nur eine Verkürzte Version des zuvor gelaufenen Brutal ist. Somit kamen hier keine Überraschungen dazu, sondern nur ein paar weg. Die Halfpipe blieb allerdings. Jedoch war mit vereinten Kräften auch die zu schaffen. Christina legte sich da voll ins Zeug.

Powerlady

Fazit zum ersten Tag: Der Brutal schlug mit 14,8 km und 740hm zu Buche der Drill mit 9,6km sowie 580hm. Ein wenig mehr also als 15 Kilometer. Aber damit war ja durchaus zu rechnen.

Mike

Tag 2. – Das Masakr

Das Aufstehen am zweiten Tag fällt etwas schwer. Die Beine tun weh und hier und da zwickt es ein wenig. Nutzt ja nichts, denk ich mir. Also ab an den Start!

Der neue Tag beginnt gleich sehr Interessant mit einem Timecap beim ersten Hindernis. 55 Minuten sind dafür Zeit einen Sandsack (50kg für die Männer und 25kg für die Frauen) die Skipiste 1km hoch und im Anschluss wieder nach unten zu tragen.

Am letzten Stück nach oben kommt mir Christina schon entgegen somit war mir klar, dass sie schon einmal Safe ist. Ich schleppe den verdammten Sandsack nach knapp 42 Minuten zurück zum Start. Timecap also überstanden.

Im wesentlich war die Strecke wieder an den Brutal angelehnt, ein wenig mehr Laufstrecke hier und da. Eine Salmon Ladder kam hinzu, ein Flying Pegboard und Ringe im Wasser. Und überhaupt mehr Wasser. Insgesamt 5 Teiche/Seen mussten durchquert werden.

Nach einem letzten mal die Halfpipe hochstürmen habe ich 22,2km auf der Uhr und mein Höhenmeter Konto ist um 1063 Höhenmeter reicher. Der Hals dafür um weitere zwei Medaillen.

Fazit

Wer nach einem Fun Run sucht ist hier definitiv verkehrt. Hier gibt es keine Läufer in lustigen Kostümen. Das hier ist OCR Sport in seiner Reinform. Hart, fordernd und mit allem was man sich nur vorstellen kann. Harte Carrys sowie anspruchsvolle technische Hindernisse das erwartet einen auf der Strecke. Gepaart mit dem Charme des Ostens, den ich ja sehr mag. Eine gelungene Mischung jenseits der immer gleichen Spartan Races. Wer eine Herausforderung sucht ist beim Predator Race auf jeden Fall richtig.

Ganz unerfahren sollte man sich allerdings nicht an diesen Lauf wagen, zumindest nicht an das Masakr denn das haut schon ziemlich rein.

Für mich hat er diesmal einiges an Schrecken verloren. Und ich kann anders als beim letzten Mal ruhigen Gewissens sagen jederzeit gerne wieder!

(Mike Kerstof)

 

Link zur Homepage:  hier

Youtube Link zum Predator Race: hier

Bericht vom Pradtor Race 2016: hier