Crux Lauf Villach (AUT) – 29.09.2019

Der Lauf aus Sicht von Marion

Auf nach Kärnten
Wir fuhren am Vortag nach Klagenfurt und übernachteten der Familie.
Am Sonntag hieß es zeitig aus den Federn, denn Anastazja und Tristan starteten beim Kinderlauf bereits um 11.00 Uhr.

Minilauf 6-9 jährige – 1km
Die beiden waren sehr motiviert, es galt 1km mit 10 Hindernissen auf dem Gelände am Villacher Wasenboden zu laufen. Bei der Registrierung lief alles glatt. Leider war es nicht möglich, die Kinder ohne Zeitnehmungschip laufen zu lassen, was sich mein Schwager gewunschen hätte.

Beim Briefing wurden die Hindernisse zwar erklärt, für die Kids waren es aber zu viele Informationen auf einmal. So haben sie dann bei den Hindernissen teilweise nicht gewusst, was zu tun ist. Eine weitere Schwierigkeit ergab sich dadurch, dass die Hindernisse dieselben waren, wie für die später startenden Erwachsenen.

Potenzial für Verbesserungen
Die Enttäuschung war groß, als sie ins Ziel kamen und es keine Medaillen gab. Zu unserer großen Verärgerung gab es im Ziel auch kein Wasser (oder anderes Getränk) für die ausgepowerten Jungathleten. Getränke musste man kaufen, auch für die Kinder!

Die Goodie-Bags waren zwar mit einer 500ml „Monster Energy Ultra“-Dose gefüllt, jedoch ist das nicht gerade kindergerecht. In einem Beitrag auf Facebook, informierte man, dass dies eine Verwechslung gewesen war und die Kids selbstverständlich keinen Energydrink hätten bekommen sollen.

Leider mussten wir die anwesende Rettungsorganisation nach dem Lauf aufsuchen. Anastazja musste zwecks eines eingezogenen Holzsplitters im Finger behandelt werden. Die Notärztin konnte den Fremdkörper schnell und erfolgreich entfernen.

Die Stimmung stieg zum Glück, als die Medaillen 1 Stunde später nachgereicht wurden.
Trotz aller Widrigkeiten freuen sich die Kids aufs nächste Jahr!

Cruxlauf Small – 1 Runde mit ca. 7 km

Registrierung
Wir waren wegen der Kinderläufe bereits früh am Eventgelände. Die Registrierung verlief dann auch für uns Großen flott und unproblematisch.

Quelle: Martin Hoffmann

Bagcheck & Duschen
Beides war vorhanden. Unsere Taschen haben wir in der Damenumkleide gelassen. Es hat zwar geheißen, dass jemand die lila Armbänder kontrollieren wird – gesehen haben wir niemanden.

Der Start/Zielbereich befand sich am Wasenboden. Die Strecke verlief über den gesamten Wasenboden zum Friedhof entlang der Draulände zur Friedhofsbrücke, diese musste überquert werden, danach stadteinwärts am Congress Center vorbei weiter über die Stadtbrücke zurück auf die Draulände retour zum Wasenboden. Der Untergrund war großteils Asphalt.

Start:
Die Stimmung war echt super, es war viel los. Einige etwas verkleidet, andere topmotiviert. Gestartet wurde auf Bierkisten, um sicher zu stellen, dass immer nur 35 Läufer auf einmal starten. Alle 3 Minuten wurden die Blöcke dann losgelassen.

Wir wurden gleich beim ersten Hindernis nass. Zwei Wasser-Schlamm-Container gefolgt von Holzpaletten, einem Kriechtunnel und weiter zu den Ninjasteps, die ich allerdings nicht gut schaffte.

Quelle: Martin Hoffmann

Die Trizepsbar, eine „Spinnenwand“ und eine Wippe, die inzwischen schon sehr rutschig war, waren die nächsten Hindernisse. Bei der hohen Steilwand mit Seil, gab es zur Unterstützung auf der Seite eine Trittsprosse. Danach ging es in einen Park zu einem Spinnennetz, einer Kletterwand, Reifen- und Erdcontainern und zu guter Letzt einer Monkeybar. Nachdem wir ein kleines Stück gelaufen waren, kamen wir zu Schachtringen und Reifencontainer, anschließend wurde längere Zeit gelaufen.

Die Laufstrecke war sehr schön, direkt neben der Drau mit wunderschönem klaren Wasser. Mir ging es sehr gut, ich konnte mein Tempo halten. Es wurde viel auf Asphalt gelaufen, da die Strecke entlang eines Radweges führte.

Etwa auf Höhe des Startbereichs fand sich dann nach einer langen Laufstrecke zwei „Hühnerleitern“, ein Spinnennetz und eine Reifenschleuse. Vor dem Congress Center kam dann eines meiner Hassobjekte schlechthin, ein Stromhindernis. Ich hasse dieses Hindernis, da es einfach nur schmerzhaft ist.

Bei der kurz darauf folgenden Negativwand konnten wir schon die Musik vom Eventgelände hören. Mit Hilfe schaffte ich auch dieses Hindernis, denn es war für meine Größe sehr hoch. Eine große Wand stellte sich uns gegen Ende der Strecke nochmals in den Weg. Dann ging es Richtung Ziel.

Labstationen
Es gab 2, die für die 7km-Strecke völlig ausgereichten hätten. Bei der ersten Labstation gab es nur Isogetränke. Wer so etwas nicht mochte hatte Pech. Wasser wurde leider nicht angeboten. Bei der zweiten gab es nur noch Bananen – die Isogetränke waren ausgegangen. Ziellabe gab es leider keine, die Getränke musste man kaufen.

Mein Fazit:
Ein schöner und prinzipiell gut organisierter Lauf. Die Hindernisse sind gut schaffbar und waren in einem guten Zustand. Ein Familienausflug, den wir nächstes Jahr gerne wiederholen.

Verbessert muss unbedingt die Situation mit den Labstationen werden. Sie gehören mit Wasser aufgerüstet und auf jeden Fall muss es eine Ziellabe (mit Wasser) geben!

Marion „DasRutschzwergerl“ Piotrowicz-Weiss

Der Lauf aus Sicht von Florian

Cruxlauf Large – 3 Runden
Eigentlich wollte ich 2019 keinen Hindernislauf mehr in Österreich machen. Ich habe einfach keine Lust mehr auf das ewig gleiche/lustlose Anhäufen von Reifen, Paletten und Wassercontainern. Nachdem es dann aber mit dem Crux Lauf ein Lauf in meiner Heimat und sogar der Stadt vieler Schuljahre geben sollte, meldete ich mich mehr aus Verbundenheit denn aus Begeisterung an. Folglich war auch meine Erwartungshaltung sehr gering. Wenn schon denn schon, also traf ich die Entscheidung für die Large Variante, also 3 Runden.

Villach ich komme
Als die Zeitplanung veröffentlicht wurde und ich las, dass die 3 Runden als letzte um 14:30 Uhr gestartet wurden (ab 13:00 Uhr Kurz, ab 14:15 Mittel) war ich etwas überrascht, denn üblicher weise starten die Längsten ja am ersten um allen einen schönen Zieleinlauf zu bereiten. Der Wasenboden war um 13:00 Uhr als ich mit Freundin und meinen Eltern ankam schon stattlich gefüllt. Ich sah Marion und Monika schon im Startblock warten und wünschte ihnen noch schnell alles Gute. Die Registration ging flott und unkompliziert von statten. Ein schlichtes Kuvert gefüllt mit Startnummer und Zeitnehmungschip bekam man überreicht. Zwischenzeitlich traf ich Thomas und wir beschlossen gemeinsam zu laufen. Zumindest 2 Runden, denn er hatte sich für die Medium Distanz gemeldet und keine Lust auf eine Extrarunde.

Auf ins „Vergnügen“
Wir stellten uns also zusammen in die Warteschlange zum Start an, nachdem uns von einem Volunteer im Startblock auf Nachfrage gesagt wurde, dass es kein Problem sei das wir beide gemeinsam laufen. Der Startschuss fiel und unsere Welle machte sich gemächlich auf. Wir standen in der letzten Reihe und gingen es ebenfalls gemütlich an. Bei den Wassercontainern gab’s gleich einmal eine willkommene Abkühlung. Die Trizepsbarren im Anschluss waren leider völlig fehldimensioniert wie auch die breite Masse an TeilnehmerInnen keine Ahnung hatte was zu tun sei. Eine 2m lange Bahn für 35 Personen … tja des kann beim besten Willen nix werden.

Der Palettenstapel, das Kriechhindernis, die Wippen und die Strohballen waren dafür gut gemacht und ausreichend breit dimensioniert. Die Ninjasteps sind ein Hindernis welches man nur sehr selten antrifft. Ich liebe es sehr, da es Geschick und Geschwindigkeit erfordert. Das Wasserbad zu Beginn in Verbindung mit der Wiese die durch hunderte Läufer vorher schon gut durchgeweicht wurde, verwandelte die Steps in Rutschplatten. Keine Chance dieses Hindernis ordnungsgemäß zu absolvieren.

Und hier begann es sich dann sehr zu stauen und die Sache mit Hindernislauf trat bei etlichen in den Hintergrund. Ich und Thomas improvisierten und überquerten die Steps im seitlichen Spreizgang, welches hier dann zum einzigen Bewältigungsweg wurde. Ein kurzes Stück danach kamen die Spreizwände, welche mit gleicher Technik bewältigt wurden. Diese Wände waren super stabil gebaut und es machte richtig Laune.

Die Wand des Schreckens
Das Highlight auf den ersten 400m der Strecke war eine super gebaute und auch hohe Schrägwand (geschätzt 3,50m). Eine Hälfte der Wand mit Seilen zur Aufstiegshilfe die andere Hälfte mit 2 Trittleisten. Ein sehr forderndes Hindernis das viele an ihre Grenzen brachte. Die Trittleisten wurden gemieden, also packten Tom und ich die Gelegenheit am Schopf und kraxelten hier hinauf. Meiner Meinung nach auch hier wieder gut erdacht sowie gemacht jedoch für die SpaßläuferInnen zu anspruchsvoll.

Klettern, Greifen, Container und Laufen
Ein kurzes Gummiseil Spinnennetzkonstrukt, 2 Traversewalls, Container mit Erde und Reifen, eine Minimonkeybaristallation, 2 Betonröhren und ein großer Reifencontainer fanden sich noch auf der Strecke bis kurz vor der Wende (Friedensbrücke). Danach galt es Strecke zu machen. Am Drauradweg zurück an der gegenüberliegenden Uferseite in Richtung Stadtbrücke. Ein ziemlich langweiliger Abschnitt der dann auf Höhe des Startgeländes 2 Sprossenleitern, einen Reifenquetscher und ein Spinnennetz. Die Labestation unter der Fußgängerbrücke wurde für eine kurze Erfrischung genutzt. Wasser, Bananen und Müsliriegel … das grundlegendste da. Das Wasser leider mit Kohlensäure was auf den folgenden Metern zu einem lautstarken „Konzert“ führte 😊

Strom, Wände und Fertig
Vor dem Congress Center fand sich zum Gaudium vieler Zuseher das Stromhindernis. Bevor man dieses durchschritt, wurde man in 2 Wassercontainern natürlich noch entsprechend vorbereitet. Thomas verweigerte sich dem und so fasste ich alleine 3 Schläge aus. Ich finde Strom ist kein Hindernis sondern einfach unnötig. Auf den letzten Metern zurück zum Wasenboden fanden sich dann 2 sehr stattliche Wände. Einmal überhängend und einmal gerade.

Die überhängende Wand hätte ich in dieser Dimension hier nicht erwartet und so kämpften auch hier viele StarterInnen damit. Oder ließen sie einfach aus. Die dünne kleine Matratze auf der Rückseite diente mehr der Zier als einem tatsächlichen Schutz. Ein flotter Abgang aus geschätzten 2,60m Höhe auf Asphalt lässt sich damit nicht sinnvoll dämpfen. Gleiches Spiel dann bei der geraden Wand.

Gut gedacht, gut gemach aber…
Thomas und ich spulten unsere beiden gemeinsamen Runden brav ab und ich hing noch meine dritte Runde dran. Im Ziel gab es eine hübsche Medaille und bei Rückgabed es Zeitnehmungschip ein Finishersackerl mit Energysafterl, einem EnergyCake, einem Sportgetränkepulver und ein bisserl Werbung. Gesamthaft betrachtet eine durchwegs solide Leistung für die Anmeldegebühr.

Ich finde der Crux Lauf hat durchwegs Potenzial sich zu einer festen Größe im Hindernislaufjahr zu etablieren. Jedoch sollte man sich hier besser in die Art der in Ostösterreich etablierten XCross Serie gehen. Relativ einfache Drüber-Drunter-Durch Hindernisse, ein oder 2 Spaßhindernisse (Rutsche, Schaumbad, etc) und diese halbwegs gleichmäßig auf der Strecke verteilen. Die beiden hohen Wände kurz vor dem Ziel sollten besser auf einer Wiese resp. weichem Untergrund stehen.

Ich jedenfalls hake den Punkt „Hindernislauf in der Heimat“ somit ab und werde 2020 diesen Lauf wohl eher als Zuschauer beiwohnen.

Florian „Lustigmuasmassichssölbamochn“ Zuschnig