Spartan Middle East & Africa Championships (UAE) – 15.02.2019

Schon als Kind war ich von der Wüste fasziniert und somit stand für mich fest, dass ich früher oder später auch mit Races in der Wüste beginnen werde. Februar 2019 war es dann endlich so weit und ich startete bei einem Spartan Beast in Dubai.

Akklimatisation

Um mich ein wenig an die Temperaturen (Nachts 18 Grad, Tagsüber 28 Grad) zu gewöhnen, lief ich am Mittwoch vor dem Race eine Sightseeingrunde durch Dubai. Die 30km Tour führte mich unter anderem vorbei am beeindruckenden Burj Khalifa und dem Burj Al Arab. Am Jumeirah Beach gabs dann noch ein kleines Workout in einem Calesthenics Park. Da ich mich bei den Temperaturen natürlich ein wenig übernommen habe, gestaltete ich den Donnerstag etwas entspannter und verbrachte den Tag einfach nur am Strand .., die Hitze fordert ihren Tribut.

Der Morgen eines heißen Renntages

Freitag 04:45 Uhr Ortszeit (01:45 Uhr MEZ) war es dann endlich so weit. Chris und Sascha holten mich vom Hotel ab und auf ging‘s raus in die Wüste. Nach ca. einer Stunde Fahrzeit und einer eher schlechten Beschilderung erreichten wir den offiziellen Parkplatz, von welchem es mit einem Shuttlebus noch ein paar Minuten weiter zum Festivalgelände ging. Dort angekommen war es draußen noch stockfinster. Die Registrierung verlief ohne Probleme und die Volunteers waren sehr freundlich. Die Volunteers wurden noch eingeschult als wir eintrafen und hatten offensichtlich einen riesen Spass und feuerten sich dabei gegenseitig an.

 

Gegen 06:30 Uhr fing es an langsam hell zu werden und es zeichneten sich in der Umgebung bereits die ersten Umrisse der Sanddünen und den Bergen ab. Je heller es wurde um so mehr freute ich mich auf das Race. Um uns herum war nichts als Felsen und Sand. Die Dünen mit einer Höhe von bis zu 25 Meter, in leuchtendem Gelb-, Orange- und Rottönen sind schon sehr beeindruckend. Ich hoffte sehr auch durch Dünen laufen zu müssen.

 

Start ins Abenteuer

Fast pünktlich, fiel der Startschuss um 07:41 Uhr. Durch den Startbogen ging es direkt die erste Düne hinauf. Nach den ersten Schritten im Sand und schnaufend auf der Düne angekommen sah ich die Streckenmarkierungen für den weiteren Streckenverlauf. Mein Wunsch auf viel Sand sollte erfüllt werden. Die ersten 1,5km verliefen rein durch Dünen und wurden nur von O-U-T und einer kleinen Wand unterbrochen. Nach der kleinen Schleife ging es zurück am Festivalgelände vorbei – es folgten ein paar Hindernisse – vor allem ein schwierigeres Multirig. Es bestand aus 3x Ringe 3x Griffkraftkugel 2x kurzes, dickes Seil und nochmal 2x Ringe.

 

Kurz darauf gab es die erste Water Station (insgesamt waren es 9 auf der Strecke, bei 2 davon auch isotonische Getränke). Der folgende Abschnitt war für mich sehr angenehm, es ging in Richtung der kleinen Berge und somit wurde der Untergrund endlich laufbarer. Es war eine technische Laufpassage durch hügeliges, schroffes und felsiges Gebiet. Vor mir gab es die ersten 2 Verletzten die umgeknöchelt sind. Nach dieser kleinen Trailpassage ging es wieder Richtung Startgebiet und es warteten Rope Climb, Hercules Hoist, Spear Throw und Inverted Wall knapp hintereinander.

 

Die folgenden 5km waren für mich optisch die schönsten, aber auch anstrengendsten. Ohne Unterbrechung ging es Düne rauf und Düne runter, es wurde immer heißer und die Schuhe waren voller Sand. Den Tractor-Pull hatte ich mir auch einfacher vorgestellt, das zusätzliche Gewicht zieht noch stärker zurück. Und weiter ging es durch die Dünen 2 Schritte vor, 1 Schritt zurück so ging es scheinbar endlos dahin. Ich versuchte trotzdem Tempo zu halten und merkte schnell die Anstrengung in den Beinen. Irgendwo im Nirgendwo wurde noch der Memory Check durchgeführt – PAPA-2034-973.

Das Ende ist nah

Nach ca. 17km kam ein Steinbruch wo wir steile Serpentinen hinauf mussten. Oben angekommen gab uns ein freundlicher Volunteer einen grünen Stein und damit mussten wir denselben Weg wieder zurück, unten abgeben und weiter geht’s. Die letzten Kilometer durch die Dünen wurden nur noch von 2x Bender unterbrochen. Es folgte ein sehr steiles Stück bergauf über Felsen und der lohnende Blick ins Ziel. Die letzte und höchste Düne direkt ins Ziel bin ich so schnell gelaufen wie es ging – was für ein tolles Gefühl! Vergleichbar mit Downhill Ballern im Tiefschnee. Total erschöpft und knapp vor meinem französischen Verfolger mit dem ich mich die ganze Strecke über gebattelt hab fiel ich ins Ziel!

Die Strecke hatte ziemlich genau 21km und ca. 600 Höhenmeter. Hindernisse waren es 36, leider noch kein neues dabei, Klassiker wie Twister, Olympus, Sandbag Carry, Bucket Carry  usw. waren natürlich dabei. Den Sprint im Anschluss bin ich dann nur noch gemütlich durchspaziert da ich keine Kraft mehr in den Beinen zum Laufen hatte. Burpees gabs in Summe 10 für mich, 2×5 beim Atlas Carry. Somit ein perfekter Raceday!

(Jan Gschwantner)

Finisher der dirtrun.company

Jan Gschwantner – 2:59:11

Roman Horn – 4:38:45

 

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