Spartan Race Sprint Nagykanizsa (HUN) – 14.04.2018

Bereits am Freitag ging es bei schönstem Wetter nach Ungarn zum Spartan Race Sprint Nagykanizsa. Nach gut drei Stunden Fahrtzeit kamen wir dann auch wohlbehalten in Nagykanizsa am Eventgelände an.

Anreise

Nach einem kurzen Überblick was mich am nächsten Tag erwarten würde, stieg in mir die Vorfreude. Das Gelände zog sich über rund einen Kilometer Länge entlang des örtlichen Sees, was vor Allem für die Zuschauer wieder einiges an Spaß bedeutete. Hier fanden sich nämlich zahlreiche Hindernisse wie bspw. Olympus oder der Firejump. Da sich die Stadt Nagykanizsa in einer mit natürlichen Quellen übersähten Region befindet, bestand die Vorbereitung aufs Rennen darin uns im hoteleigenen Spa im nahegelegenen Zalakaros zu entspannen.

Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Raceday

Auf Grund der über 8.000 Starter (2018 Rekordkulisse in Europa) und des am Nachmittag stattfindenden Charity-Sprints (mit ebenfalls rd. 1000 Teilnehmern), waren die Startzeiten entsprechend früh angesetzt. Die Elite ging bereits um 07:00 Uhr an den Start. Meine Startzeit in der „Age-Group 25-29“ war mit 07:30 Uhr festgelegt und daher läutete der Wecker schon um 05:30 Uhr. Ich lag aber sowieso schon seit ca. 05:00 Uhr schlaflos im Bett und dachte nervös an Slacklines und Speerwürfe. Am Eventgelände ging die Registrierung gewohnt schnell und problemlos von Statten. Beim Aufwärmen schaute ich noch den Hurricane Heat’lern ein wenig zu und dannn war es so weit und die erste Age-Group Startwelle machte sich auf zum Start.

Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Das Rennen

Dicht gedrängt ging es durch die Rauchwand des Startsignals, was mir beinahe schon zu Beginn zum Verhängnis wurde. Der Volunteer verlies leider nicht schnell genug den Starbereich und tauchte hinter der Rauchwolke plötzlich auf, sodass der Läufer vor mir und mitsamt dem Volunteer unsanft zu Boden gingen. Ich konnte mich glücklicherweise noch auf den Beinen halten und somit ging’s auf zum ersten „flotten“ Hindernis, dem Reifenteppich. Kurz danach gabs im Startbereich des Spartan Race Sprint Nagykanizsa die erste Steigung die zur Abwechslung und Auflockerung des Startfeldes mit einigen kleinen Wänden und dem OUT (over-under-trough) verfeinert war. Auf Grund des turbulenten Starts waren zahlreiche Läufer weit vor mir, trotzdem versuchte ich einen kühlen Kopf zu bewahren und mit Spaß im Rennen zu bleiben.

Hercules Hoist Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Schlüsselstellen

Nach einer schnellen Laufpassage ging es zum Log-Carry bergauf und bergab und anschließend zur Erfrischung durch einen kleinen Teich. Kurz darauf kam die erste Schlüsselstelle, das Balance-Hindernis. Ziemlich steil und nass vom Morgentau keine leichte Aufgabe und die Straf-Burpee Zone war schon mit ein paar Läufern gefüllt. Das Training auf der Slackline hatte sich aber bezahlt gemacht und somit ging es schnell weiter und ich hängte mich an einen starken, slowakischen Läufer, der quasi als mein Pacemaker fungierte. Bald einige Läufer mit schnellen Schritt eingeholt, zogen wir an zwei Mädls der Elite-Welle vorbei, welche offenbar laut mitzählten von wie vielen der Age-Group-Starter sie bereits überholt wurden. Offensichtlich war ich der Achte und plötzlich in mir das Feuer endgültig entfacht. Nach einer kleinen Downhill-Passage im Wald gings zum Multirig, volles Risiko und gleich zwei Plätze gut gemacht. Bei schon über 5km auf der Uhr wusste ich, jetzt heißts nochmal richtig Gas geben und nicht mehr nachlassen.

A - Frame Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Flow

Im richtigen Flow lief es plötzlich wie am Schnürchen und plötzlich war auch der Führende der Age-Group-Startwelle hinter mir. Am See angekommen begann der Schwall an Hindernissen mit dem Olympus, gefolgt vom Spear-Throw. Der Heuballen für Ost-Verhältnisse richtig nah und nicht bergauf war ich mir meiner Sache sicher … “war“ … rechte obere Ecke getroffen, durch geschossen, Seil um die Holzkonstruktion gewickelt, 30 Straf-Burpees….Fuck. Jetzt hieß es dran bleiben, denn während ich die 30 Burpees abpumpte liefen schon ein paar vorbei die den Speerwurf gemeistert hatten. Völlig fertig hieß es letzte Kräfte mobilisieren. Beim anschließenden Rope-Climb wieder einen Platz gut gemacht und auf zum stinkenden, gatschigen Kriechhindernis, welches gleich darauf von einer Wand und dem Monkey-Bar-A gefolgt war. Feiner Schachzug der Spartan Race Organisatoren, der die Platzierungen teilweise noch ordentlich durchmischte. Mit den nassen und matschigen Händen waren die sonst so leichten Monkey-Bars richtig hart und ein echter Game-Changer. Danach ging es schnell noch ein Stück durch den See und über ein paar kleinere Hindernisse ab ins Ziel.

Over Under Trough Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Am Ende standen für mich beim Spartan Race Sprint Nagykanizsa 50:11min auf der Uhr. Der tolle Endspurt brachte mir unerwarteter Weise noch den 3. Platz in meiner Alterklasse ein und den 16. Gesamtplatz.

Fazit zum Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Nicht nur das Wetter sondern auch die Strecke war meiner Meinung nach perfekt an diesem Tag. Schöne Trails, nette Wasserpassagen und tolle Hindernisse (wie auch den für mich neue „Bender“). Auch die Platzierung war auf jeden Fall über meinen Erwartungen und tröstet mich über das „was wäre wenn der Speer getroffen hätte“ hinweg.

Siegerehrung Agegroup Spartan Race Sprint Nagykanizsa

Christina, welche in der Elite-Heat des Spartan Race Sprint Nagykanizsa gestartet ist, hatte zwar einen Burpee-reichen Rennverlauf, konnte aber trotzdem mit einer tollen Zeit von 1h 17min 24sec den 14. Platz der Elite-Mädels erreichen und hätte in ihrer Age-Group mit dieser Zeit sogar den 3. Platz für sich beanspruchen können.

Kritik am Rande

Leider war die Siegerehrung der Age-Group-Starter erst für 15:36 Uhr angesetzt, was sich jedoch dann noch bis nach 17:00 Uhr ziehen sollte, denn eine knappe Stunde vor der Siegerehrung kam ein Anruf aus den USA, dass die Age-Group Platzierungen bzw. Einteilungen nicht korrekt seien und plötzlich manche Leute um ihren Podiumsplatz fielen. Dramen spielten sich ab, vor allem bei den Damen. Im genauen war es so, dass zum Beispiel Starter welche noch nicht 30 Jahre alt sind aber im Jahr 2018 30 Jahre alt werden, in der Age Group 25-29 gewertet wurden. Im Endeffekt wurde dann alles beim alten belassen und alle waren happy.

Schade nur dass die Info, der falschen Age-Groups 5 Minuten vor der Zeremonie an die Betroffenen weitergegeben wurde und somit viel Ärger und Chaos bei allen Beteiligten entstand.

(Andreas Kolbert)

Ergebnisse: hier

Bericht zum Spartan Race Super Tokaj 2016: hier