Spartan Weekend Aston Down, 22. – 24.6. 2018 – Teil 1: Der HHUK-002

The Boys are back in town

Zurück in Aston Down / England – dem Land der unterdurchschnittlich attraktiven Menschen mit überdurchschnittlichem Zahnarztbedarf.

Warum will man zurück dorthin, wo man letztes Jahr geglaubt hat, man stirbt?

  1. Weil der Mensch mit seiner Aufgabe wächst und Ziele im Leben braucht
  2. Weil Tom und ich masochistische Deppen sind 😊

Gesagt, getan … die Entscheidung fiel relativ rasch und wir wollten den Briten nochmal zeigen aus welchem Holz österreichische Exporte geschnitzt sind. In einem schwachen Moment voller Euphorie und Endorphinen wurde aus einer HH12HR Anmeldung flugs ein kompletter Wochenendausflug mit sämtlichen Bewerben, die Aston Down zu bieten hatte. Das hieß:

  • Freitag abends der HH
  • Samstag morgens der Super
  • Samstagabend auf Sonntag der HH12HR und
  • Sonntagvormittags noch ein gepflegter Sprint zum Abschluss.

Je näher der Tag der Abreise kam, umso intensiver beschlich mich das Gefühl, dass dies vielleicht nicht die intelligenteste aller Entscheidungen gewesen ist.

Die Gearlist-Videos für die beiden Endurance Bewerbe fielen abgesehen von der Standardausrüstung relativ karg aus; als Special Item ein Handtuch für den HH und gerade mal 2 gestempelte Kuverts bzw. ein netter 1m Holzpflock mit 2×4 Zoll für den HH12HR ließen viel Raum für Spekulationen.

Nach einer relativ entspannten Anreise (sieht man davon ab, die Notwendigkeit des Transportes zweier Gewichtsplatten erklären zu müssen), konnten wir uns gerade mal 8 Meilen entfernt des Aston Down Airfield im „wunderschönen“ Ort Cirencester einquartieren. Industriegebiet vom Feinsten und ein englisches Frühstück, das alles bisher Dagewesene locker unterbot stärkte die wackeren Recken.

Let´s get the party started – not!

Flugs wurden noch die beiden Holzpflöcke vor Ort besorgt und das Gelände vorab ausgekundschaftet. Das Aston Down Airfield ist ein Flugplatz für Segelflieger und weit und breit war keine großartige Erhebung zu sehen – warum reden dann die Briten dauernd „oh thooose hills“? Erklärung dazu später…

Punkt 18.00 startete am meeting point des HHUk-002…genau garnichts. Gefühlt 1/3 der Teilnehmer steckt im Stau fest und zwang die UK Krypteia zu einer Verzögerung von über einer Stunde – whohooo weniger Zeit zum Schlafen!

Das allseits beliebte PT begann sofort mit Einbindung der mitgebrachten Handtücher – wechselseitig wurden Teilnehmer durch die Gegend getragen; es wurde gekrabbelt, geburpeed und auch eine sanfte Variante des „Tunnel of Love“ in tiefer Kniebeuge durfte nicht fehlen.

Tunnel of Love Aston Down

Ladies and Gentleman – this is Dave

Dave war nicht nur der Name einer Co-Krypteia; nein, Dave war eine gefühlt 80kg+ schwere Holzkiste welche uns fortan als Gruppengewicht für den Rest des HHUK-002 begleitete. Dave war leider allergisch auf menschliche Haut, daher durfte er nur von Handtüchern berührt werden. Während also nun 6-8 Auserwählte den guten Dave abwechselnd in einer tiefen Kniebeuge, unterbrochen durch Kniebeugen, Kreuzheben, Shrugs und Presses in Schwung brachten verbrachte der Rest seine Zeit damit 4 Boxen mit Holzscheiten zu entleeren und diese in immer wieder neuen kreativen Positionen durchzureichen und als Zielhaufen aufzustapeln. So beschäftigt man Leute UND spart Volunteers.

Hold the box

Handtuch Aston Down

Anschließend durfte Dave mit uns auf Wanderschaft gehen – immer wieder wechselnde Teams schleppten den Guten bis zu 3 großen Reifen; schließlich gab es ja noch genug unterbeschäftigte Teilnehmer. Auch diese 3 Reifen waren nur mit Handtüchern zu schultern und weiter ging die Reise. Entweder man schleppte Dave, oder man schleppte einen der 3 Reifen oder wir blieben kurz stehen um Dave mal wieder durch die Gegend zu bewegen – ein Spaß für die ganze Familie!

They keep us rollin`

Bei hereinbrechender Dämmerung näherten wir uns langsam einer kleinen Talsenke wo bereits die ersten Hindernisse des Supers aufgebaut waren – malerisch umrahmt von Hügeln links und rechts. Mir schwante bereits Übles als Dave uns kurz verlassen durfte und wir die charmante Anweisung bekamen:

„Get those tires up the hill and down – 20 times!“ Natürlich nur unter Zuhilfenahme der Handtücher und die Lösung des Rollens wurde sehr schnell abgelehnt.

Reifen

Reifen

Gefühlte 2h später war diese Aufgabe endlich beendet und wir wanderten mit Dave und unseren Reifen weiter zum Rolling Mud. Dieser verdiente seinen Namen absolut nicht, bestand er aus 3 mehr oder weniger halbhoch gefüllten Tümpeln die unmotiviert in die Gegend gebaggert wurden.

Nun denn, dass man auch damit Spaß haben kann ist klar. Also wurde fröhlich durch den Gatsch gekrabbelt bzw. gerollt, Hydro-Burpees absolviert und als absolutes Highlight sogar ein verschwundenes IPhone(!) wieder aus einem dieser Drecklöcher gezogen!

Burpees

Yo dawg, we heard you like tire flipping?!

Tjo, was macht man, wenn es noch gute 3km bis zum Ausgangspunkt der Reifen und das ständige Herumtragen langsam allen tierisch auf den Sack geht? Man lässt Dave schonmal voraus wandern und beginnt die 3 Reifen die Straße entlang retour zu flippen – wieder und wieder und wieder.

Was macht man, wenn man dabei auf den Barbed Wire Crawl trifft? Die 3 Reifen durften freundlicherweise seitlich vorbei – Dave hingegen bekam Flügel (aus Handtüchern) und flog über den Stacheldraht, unter dem es dafür umso enger wurde.

Tyreflip

Anschließend wurde wieder geflippt bis wir uns endlich von unseren 3 Freunden trennen durften. Dave hingegen begleitete uns noch bis in die Festival Area, wo unsere kurze aber innige Beziehung ihr Ende fand. Dave musste dran glauben und wurde sehr unsanft geöffnet, was neben Tonnen an Sand auch die heiß ersehnten Medaillen zum Vorschein brachte.

Fazit HHUK-002 Aston Down:

Ein richtig witziger HHUK-002; die englische Krypteia fand genau die richtige Mischung zwischen Drill und Spaß; die Aufgaben waren, wie gewohnt, sehr tragelastig und besonders dieses 20 Hügelanstiege richtig zäh. Jetzt wurde es aber Zeit für das Bettchen, da wartete noch einiges auf uns…to be continued

(Martin Pairer)

Link zu Fotos: hier

Bericht zum HH12HR Marston Lodge 2017: hier