Höllenlauf „powered by wildsau“, 18.06.2016

… die Premiere Teil 2. Für mich ging es an den Ort an dem alles begann zum Höllenlauf ins Burgenland.

Zusammen mit Romana und Andi ging es Samstags morgen auf nach Wimpassing in den Steinbruch.

Je länger die Fahrt ins Burgenland dauerte, desto bewölkter, kühler und nasser wurde es. Wie sich später herausstellen sollte wurde es keine Hitzeschlacht wie im Jahr davor.

Vor Ort angekommen verregnetes Wetter bei angenehmer Temperatur. Nach und nach erspähte man die Kollegen aus der dirtrun.company.

Die Anmeldung ging flott über die Bühne. Erster Wehrmutstropfen die Finisher-Shirts, die eigentlich keinen weiteren Kommentar mehr brauchen. Es ist mir unbegreiflich an welchem irdischen Körper die Shirts angepasst wurden – eine Baby-Litfaßsäule kommt dem schon nahe. Breit und kurz!

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Das sollte der Laune aber keinen Grund geben sich zu verflüchtigen. Immer mehr company-Leute versammelten sich im Steinbruch, selbst getarnt als Volunteer, wobei es sich hier um einen fürstlichen Volunteer handelt. Im unauffälligen gelben Wildsau-Crew-Shirt ließ es sich der Fürst nicht nehmen seinen Untertanen das Verständnis für die Garderobe näher zu bringen.

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Nach und nach wichen die Wolken der Sonne und die ersten Tuben und Sprays an Sonnencreme machten die Runde. Zum Schluss noch ein gemeinsames dirtrun.company Vorher-Foto und bereit machen für den Start der 20km. Bevor man nun endlich auf die Strecke durfte gab es noch ein kurzes Briefing der Veranstalter um sich auf die Gegebenheiten, Hindernisse und Streckenführung einzustellen. Letzteres sei dahingestellt.

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Endlich der Start. Los geht´s wenige Meter nach der Startlinie mit einem Container halb voll mit Wasser. Gleich dahinter über ein Rohr (oh dich kenn ich noch vom letzten Jahr) und hinein in die „Electric Avenue“.

Dann durchs Rohr durch, unter Baustellengitter durchkriechen, Strickleiter bzw. Seil hinaufklettern, über eine Baggerschaufel, die Plane hinuntergerutscht und unter dem „Spinnennetz“ durch.

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Die Start/Ziel-Hindernisse überstanden ging es weiter auf die Laufstrecke. Wie bereits vor Tagen abgesprochen durfte ich mein Leiden auf den 4 Runden mit Laufbuddy Jan teilen, der es sich nicht nehmen lies mich zu begleiten. Wer hier damit rechnet keinen Höhenmetern zu begegnen der irrt sich. Was dem Burgenland an Bergen fehlt wird hier im Steinbruch ganz einfach wettgemacht in dem man die Teilnehmer über so ziemlich jeden Geröll- und Schotterhaufen hoch und runter schickt. Jeder einzelne künstliche Höhenmeter wird ausgenutzt.

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Die Streckenmarkierung war etwas dürftig gestaltet. Wie sich herausstellen sollte wurde durch den Regen ein Großteil der roten und grünen Farbe (rot linke Seite, grün rechte Seite, so oder so ähnlich) von jeglichem Gestein heruntergewaschen.

Dadurch wiederholte sich das Phänomen das uns der Führende während der ersten Runde dreimal überholt hat. Die 20km Läufer wurden hier nicht nur als erste Streckenkundschafter herangezogen, sondern auch noch als Wegbereiter für die restlichen 5km und 10km Starter.

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Soll heißen, man ist hier live dabei wenn durch dichtestes Gebüsch sich einen Weg versucht zu bahnen. Dementsprechend sieht man auch aus – Zerkratzt von oben bis unten. Manchen soll sogar die eigene Hose gerissen sein ;).

Auf der Strecke musste man sich noch an zusätzlichen Hindernissen wie der Slackline, einer hohen Strickleiter bzw. Seil versuchen. Die Strickleiter wurde im Zuge der zweiten Runde auf Grund eines Unfalls gesperrt. Schon in der ersten Runde war diese Strickleiter nach nur ein paar Läufern ziemlich dreckig und rutschig.

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Weitere Hindernisse wie leere Container, Baucontainer oder Gatschlöcher und kniehohe Gewässer wurden überwunden.

Mit Start der zweiten Runde gesellte sich dirtrun.company Vater Andi zu uns. Damit wurde der Lauf nun offiziell zur Nebensache. An dieser Stelle möchte ich mich bei Jan und Andi für die grenzgenialen 20 bzw. 15km bedanken.

Es wurde gelacht, mehr gegangen als gelaufen und viel über zukünftige Läufe philosophiert.

Die Labestationen auf der Strecke waren ständig und gut befüllt – auch dank dem fürstlichen Volunteer Florian, der sich tapfer, mit einem Spray bewaffnet auf den Weg machte und rund um die Station die Streckenführung akribisch nachzeichnete.

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Nach etwas mehr als 3,5 Stunden durften auch wir in Richtung Ziel abbiegen. Mit meiner ersten „Doppelwildsau“ und dem obligatorischen Finsisher-Bier wurde man vom Rest der Truppe empfangen.

Gefolgt von der eiskalten Dusche wurde noch das ein oder andere Wort gewechselt bevor es für alle wieder nach Hause ging.

Fazit:  Wildsau bleibt wildsau. Ideale Einsteigerdroge in die dirtrun-Szene. Ganz nach dem Motto: Wer nicht dreckig ist, war nicht dabei.

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Wenn man allerdings schon zwanghaft versucht mehr Hindernisse zu kreieren, soll man bitte auch die Sicherheit nicht außer Acht lassen. Die Strickleiter auf der Strecke war besonders grenzwertig. Hier muss entweder die Leiter besser gesichert sein oder wenn man schon in die Höhe klettern will kann man das auch mit einem Netz machen – siehe Spartan Race.

Manche Hindernisse wirken auf mich etwas notgedrungen. Nur weil man jetzt den Status eines OCR Qualifying Events hat heißt das nicht, dass nur die Quantität an Hindernissen alles wieder gut macht.

Zusätzlich müssen hier viele viele Freiwillige angelockt werden um beispielsweise als Streckenposten zu fungieren. Nicht jeder angemalte Stein oder jedes Absperrband erklärt den Weg.

(Thomas “TomTom” Gschweidl)

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