Hurricane Heat Kouty (CZE) – 24.06.2018

HH Kouty….. „Oft kommt es anders als man denkt!“ – oder wie sagt dieses Sprichwort?

Kouty – Plan vs. Realität

Freitagnachmittag Abfahrt nach Kouty um ein paar Stunden im Auto zu schlafen und am Samstag um 03:30 Uhr früh rechtzeitig am Treffpunkt für den Hurricane Heat zu sein.

Freitag 21:30 Uhr treffe ich einen ungarischen Hurricane-Heat-Kollegen der mich fragt, ob wir nun Samstag früh oder Sonntag früh starten würden … und los geht die Verwirrung! Um 22:30 haben wir dann endgültig erfahren, dass erst Sonntagfrüh gestartet wird.

Meine Lage
Temperatur: 8° C
Witterung: Dauerregen
Unterkunft: keine Unterkunft und für eine Nacht viel zu kalt im Auto
Standort: 7 Autostunden entfernt von heimischen Bett im nirgendwo
Gedanken: komplettes Umwerfen eines Plans

Als alleinige HH Starterin der union dirtrun.company mitten in der Nacht, fast niemand versteht englisch, … hatte ich zu diesem Zeitpunkt ein kurzes Gefühlsdurcheinander! (upsi ;D ) aber Endurance-Bewerbe starten ja vielleicht doch nicht immer zu einem gewissen Datum an einem gewissen Ort. Also Kopf hoch und weiter gehts!

Die Rettung und es geht los

Da glücklicher Weise weitere d.c Mitglieder ebenfalls am Freitag angereist waren, hatte ich das Glück trotz der späten Stunde kurzfristig noch einen Schlafplatz nur 30min. entfernt bei René zu bekommen. Ein weiteres ein großes Dankeschön ergeht auch an Stefan für die Bleibe von Samstag auf Sonntag.

Der Hurricane Heat startete dann (ca. 50 Männern und 10 Frauen) um 04:00 Uhr in der Früh mit dem obligatorischen Gear-Check (Helmpflicht!) und gefühlten tausend Liegestütz, Planks usw. Nach diesem „Slow Start“ mussten wir 2 schlechte Gewohnheiten/Eigenschaften aufschreiben, über die wir während des HH‘s nachdenken sollten. Dank Obelix, einem der wenigen Leute vor Ort die Englisch sprechen konnten, wusste ich so immer relativ bald was unsere Aufgaben waren. Meinem Übersetzer wich ich fortan die folgenden Stunden nicht mehr von der Seite. Die Hauptsprache des HH’s in Kouty war wie man vermuten kann Tschechisch.

Plank in Kouty

Teambewerb

Gut aufgewärmt ging es zum ersten Teambewerb. In 3er Gruppen mussten sich Gruppenmitglieder die Beine zusammenbinden. Die mitgebrachten Bretter noch schnell versorgt und dann ging es los durch einen Bach und den Hügel rauf. (Aja, der Mann zu meiner Linken mit dem roten Helm -> Obelix, mein Übersetzter. DANKE!)

Obelix

Diese Aufgabe geschafft folgte auch schon die nächste. Es kam zu einem der Klassiker von Spartan Race, dem Seilklettern. Beim HH hieß es In voller Ausrüstung das Seil hoch bis zur Glocke. Da hier ein paar der Teilnehmer Probleme hatten war Teamgeist gefordert. Tja so dachte ich halt über HH’s. Im Osten schaut die Sache aber gerne mal anders aus. Für die Krypteia war es nicht in Ordnung, dass es Teilnehmer gibt, die das Seilklettern nicht selbstständig schaffen. So bekamen diese Teilnehmer die Möglichkeit innerhalb von 5min das Seil zu bezwingen oder es würden in einer Plankchallenge 2 ausscheiden. Es kam zur Plankchallenge und 2 schieden tatsächlich aus … und das schon nach etwa 30min … na bumm..

Ich war durch dieses Erlebnis doch etwas geschockt und machte mit noch mehr Respekt weiter!

Team Grün und das Pfeifferl

4 Teams, 4 Farben, 4 Reihen und alle brav aufgereiht in Plankposition. Die Person am Ende der Reihe robbt mit ihrem Holz unter den anderen durch stellt sich in Plankposition wieder an.

Plank 2

*pfiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiff*

Auf den Bauch legen, auf den Rücken drehen, hochspringen und „Aroo!“ rufen! Das war z.B. ein Kommando, aufgrund dessen ich bestimmt jedes Mal zusammenschrecke, wenn ein Trillerpfeifferl ertönt.

Um uns auch weiterhin auf Trab zu halten, ging es gleich stramm weiter. Die Aufgabe, jede Person bindet seine Beine zusammen! In dem Moment war mir noch nicht klar, was diese Worte noch für den weiteren HH-Verlauf bedeuten würden.

Pro Team wurden auch die Bretter zusammengebunden und hüpfend ging‘s zur Dunk-Wall. Nachdem ich wie schon gewohnt nichts verstanden hatte hüpfe ich mit und glaube, dass wir die Bretter durchs/übers Wasser bringen müssten. Falsch gedacht. Nicht nur die Bretter, auch wir selber in voller Montur mussten unter der Wand durch! Ich gestehe, ich hatte ich in dem Moment doch ein bisschen Angst, dass vollbekleidet mit Helm und vollem Rucksack zu machen.

Aber getreu dem Motto “But if it scares you, it might be a good thing to try!” setzte ich an.

Waldschule

Geschätzte 30 Pfiffe später und einmal quer durch den Wald mit 12 Holzbrettern gehüpft, folgte die nächste Gruppenchallenge. 11 Karten mit jeweils 2 Angaben darauf – eine für die Position, eine als Zahlenkombination. Gesucht wurden alle Zahlenkombinationen mit Vorzeichen in der richtigen Reihenfolge, die zu einem Ergebnis führen. Mein Team Grün war gut dabei!!! Wir hatten nur eine Ziffer verkehrt, die aber noch rechtzeitig ausgebessert wurde -> Durch 100 Squats und 20 Push-Ups!

Zurück in den Start-/Zielbereich Kouty ging es dann mit unseren Brettern, die wir als Trage zusammenbinden sollten. Auf dieser Trage wurden dann die Rucksäcke festgemacht. Wieder ging es durch die Dunk-Wall und ja auch wieder wir Teilnehmer mussten durch. Mit vereinten Kräften galt es dann die Tragen übers Cargo-Netz zu hieven. Und auch die Hindernisse vom Kids-Race wurden von uns tapfer mit den Paletten gemeistert. Zwischendurch wurde das Ganze durch das eine oder andere Spiel zum Auflockern „unterbrochen“ … Hügel raufhüpfen und Purzelbäumen runter rollen, Planks, Push-Ups und vielen vielen Trillerpfeifferl-Pfiffen! 😉

Morgengrauen

Here comes the sun .. Ohhhh, do kummt die Sun, dubidubi. Wie sehr ich mich vor Kälte schlotternd über ein paar Minuten Sonnenstrahlen gefreut habe. Ganz schön knackig, wenns so kalt ist! Aber wieder rein in den Bach – Brücke bauen für die Krypteia und ab zum typischen vorletzten Hindernis eines Spartan Races, der Wall.

Brücke in Kouty für die Krypteia

Mit zusammengebunden Beinen über die Hindernissse

Warrior Ethos – We Are The Storm

Um auf die zu Beginn aufgeschriebenen Wörter zurückzukommen, motivierte uns die Krypteia laut Übersetzung sehr. Sie gaben uns zu verstehen, dass wir alles schaffen können – und dazu gehört auch das Arbeiten an sich bzw. seinen schlechten Eigenschaften. An einem Wort sollen wir besonders arbeiten, das andere Wort sollten wir symbolisch am bzw. im Fire-Jump-Hindernis verbrennen!

Wir sollten stolz auf uns sein und diese (verdammte) Glocke läuten – ein wunderschönes Gefühl es geschafft zu haben!

Respect

Fazit

Wie auch bei anderen HHs bewahrheitete es sich auch hier:

1) Sei lieber zu früh, als zu spät da.

2) Rechne mit allem!

Diese Hurricane Heat in Kouty möchte ich auf keinen Fall missen. Nicht nur der Bewerb selbst, sondern eher das ganze drum herum haben mir wieder sehr viel mit auf meinen Weg gegeben. Ich kann die Schwierigkeit schwer einschätzen bzw. vergleichen, aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass die 5-10°C mit ca. 3 Stunden Regen dazwischen es nicht gerade einfach gemacht haben. Noch dazu die 5,5 Std. „Strangulation“ durch die zusammengebundenen Beine und ziemlich gefährliche Tauchaktionen.

24.06.2018  –  6 Stunden – 5-10°C und Regen

(Christina Albrecht)

 

Bericht zum HH12HR Wr. Neustadt: hier

FB Seite Spartan Race Endurance CEU: hier