Getting Tough The Race 01.-02.12.2017

Aus der Sicht eines Wiederholungstäters

Schon kurz nach dem Zieleinlauf im Jahr 2016 war klar, dass einer der Höhepunkte für 2017 der Getting Tough The Race sein muss….ja muss!!!! Egal welche Qualen man durchlebte, wie kalt das Wasser war, wie man sich über die Hindernisse quälte, wie oft man sich schwor diesen Dreck nie wieder zu machen…der Lauf musste einfach wieder auf den Kalender. Schon alleine der Moment des Zieleinlaufs nach dem Walk of Fame und seinen Qualen, der Moment wenn du vom Kallinator oder von Markus persönlich die Medaille umgehängt und eine innige Umarmung bekommst. Genau dieser Moment ist jede Minute dieses Laufes wert.

So war es auch nicht verwunderlich, dass sich  knapp 30 Wahnsinnige aus Österreich auf den Weg Richtung Rudolstadt machten. Wir waren mit unserem Team beim Hauptlauf das viertgrößte Team und das größte “ausländische”, beim SAN (Sprint at Night) das drittgrößte Team! Und das bei einer Anreise von über 600 Kilometern!

Die Anreise zum Getting Tough The Race

Am Freitag ging es ziemlich früh und flott Richtung Rudolstadt und schon am frühen Nachmittag konnten wir die Bleichwiese, mit dem Walk of Fame, besichtigen. Die Zeit verging wie im Flug. Startunterlagen für den SAN geholt, ein wenig Sightseeing, in der Unterkunft eingecheckt und schon ging es wieder Richtung Bleichwiese zum SAN.

2. Platz für Gabriele Ecker beim SAN

Der Lauf erwies sich als kurzweilig und man konnte sich schon einen Vorgeschmack auf die Hindernisse für den nächsten Tag holen. Besonders die Quarterpipe sollte sich für viele Athleten als unüberwindbares Hindernis herausstellen. Bei den Damen konnte unsere Gabriele Ecker den fabelhaften 2. Platz kampflos erreichen. Warum kampflos? Für das Damenfinale waren nur mehr zwei Läuferinnen anwesend und Gabi überließ ihrer Konkurrentin den ersten Platz. Respekt! Auch der Rest schlug sich nicht übel und danach ging es wieder Richtung Unterkunft. Nach ein paar Elektrolytgetränken ging es dann voller Vorfreude ins Bett.

Blechwiese, Dudelsack und Nervosität

Am nächsten Tag war die Stimmung beim Frühstück schon angespannter, und gerade bei den “Neulingen” konnte man einen Anflug von Nervosität erkennen. Trotzdem ging es locker flockig zur Bleichwiese um sich vor dem Lauf noch etwas im Festzelt vorzubereiten. Das obligatorische Gruppenfoto durfte natürlich nicht fehlen.

Danach ging es wie üblich mit Dudelsackbegleitung Richtung Start und die Vorfreude wurde immer größer. Beim Start versuchten wir uns so gut wie möglich zu positionieren und schon war der Startböller zu hören und das Feld legte im Massenstart los. Wie üblich zuerst bodennah bei der ewigen langen Krabbelstrecke und dann durch die beiden Wassergräben. Danach ein neues kleines Strohhindernis und schon ging es auf die Laufstrecke die unterwegs mit einigen Hindernissen gespickt war (Rabbit Hills, Reifen tragen, Gitter zum überklettern usw. usw.) Die Temperaturen waren angenehm und man kam schön ins laufen und konnte die Laufstrecke ohne gröbere Probleme hinter sich bringen. Auch hatte der Veranstalter aus den Fehlern des letzten Jahres gelernt und es kam auf der Strecke, zumindest bei mir, zu keinen erwähnenswerten Staus bei Hindernissen.

Die Laufstrecke hinter sich gelassen ging es los mit den Hindernissen… Wassergraben der Länge nach, tiefer als in den letzten Jahren, über die Temperatur sag ich jetzt mal nichts. Danach ein Feuerwerk an Hindernissen: Krabbelstrecke, Hindernisbahn, Sandsackschleppen, die erste Wasserdusche, tauchen im Freibad, Monkeybar, usw. usw. usw. Das endlich geschafft ging es weiter durch den Park, der ein wenig an ältere Zombiefilme erinnerte wenn man sich manche Teilnehmer ansah wie sie sich bewegten. Für mich hieß es weiterlaufen um wieder warm zu werden…und schon waren die nächsten zwei Wasserhindernisse zu überwinden.

Das einzige positive, es waren die ersten Hindernisse des Walk of Fame und man war schon mehr oder weniger dem Ziel nahe. Aber wieder ein Hindernis nach dem anderen, rauf und runter, unten durch, kriechen, robben, hangeln, klettern und wenn nichts mehr ging war eine helfende Hand zur Stelle oder man half anderen. Die Quarterpipe wurde versucht aber auf Grund der Kraftlosigkeit in den Armen nahm man dann doch die Penaltylane. So ging es Hindernis nach Hindernis Richtung Ziel. Und endlich war es da. Das letzte Robbhindernis vor dem Ziel, einmal noch runter auf den Asphalt und mit letztem Willen durch. Beim Aufstehen das eine oder andere Tränchen zerdrückt, von Kalli die Medaille umgehängt bekommen. Hab mich natürlich bei Markus und Kalli brav wie ich bin für den netten Lauf bedankt.

Die größte Überraschung für mich war, dass ich meine Zeit um 50 Minuten verbessern konnte. Danach ging es zum aufwärmen und umziehen. Man wartete auf die weiteren Finisher der Truppe und ließ sich den Lauf nochmal durch den Kopf gehen. An dieser Stelle möchte ich allen zu der Leistung die sie an diesem Tag vollbracht haben gratulieren. Der Getting Tough The Race ist definitiv einer der härtesten Läufe die ich kenne und diesen muss man erst mal finishen.

Am Abend ließen wir unser Wochenende bei Pizza und isotonischen Getränken ausklingen. Es war mir eine Freude mit solch tollen Freunden diesen großartigen Lauf zu bestreiten und freue mich schon auf die Ausgabe Nummer 7 vom Getting Tough The Race!!!!!!

(Andreas Dietrich)

Fotos: hier

Ergebnisse: hier