Jahreswechsel für crazy people…..Roman Fischer beim Zürich Marathon

Hier ein Bericht von Roman zu seinem “etwas anderen” Jahreswechsel:

Wie verbringt ein durchschnittlicher junger Mensch Silvester? Ja genau, Freunde und Party. Und dann am nächsten Morgen schlafen. (Gleich vorweg, es sei Allen gegönnt – ich hab das ja auch jahrelang so zelebriert.) Naja, Durchschnitt sein ist irgendwie langweilig und für blöde Ideen bin ich immer zu haben. Doch alles der Reihe nach.

Bereits im Sommer kreisten meine Gedanken darum einmal eine spezielle Silvesternacht zu erleben. Nachdem Laufen immer zu einem größeren Hobby von mir wird, startete ich entschlossen die Recherche über diesbezügliches Angebot zum Jahreswechsel. Schon nach kurzer Zeit wurde ich auf den Neujahrsmarathon in Zürich/Schlieren (CH) aufmerksam. Doch noch ein wenig unsicher ob das wirklich die richtige Wahl für mich ist, ließ ich mir noch etwas Zeit mit der Anmeldung. Am 02.12. war es dann soweit. Ich beschloss beim 11. Neujahrsmarathon in Zürich an den Start zu gehen und meldete mich an. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Neujahrsmarathon Zürich – der erste Marathon des Jahres also. Wenn ein Veranstalter dieses Prädikat sein Eigen nennen will, sollte es auch zeitig losgehen. Punkt Mitternacht erfolgte der Startschuss zum 11. Neujahrsmarathon Zürich. In den ersten Minuten des jungen Jahres 2015 starteten insgesamt 696 Läuferinnen und Läufer aus 41 Nationen (von 814 gemeldeten) um die verschiedenen Distanzen (Marathon, Halbmarathon, ¼ Marathon und Staffel) in Angriff zu nehmen. Im Vorfeld gab es auch einen Kinderlauf über 750m, welcher um 21.00 startete. Schade dass dieses Angebot nur von 5 Kindern in Anspruch genommen wurde.

Die Schneemassen vor dem Jahreswechsel verwandelten auch das Limmattal in eine winterliche Märchenlandschaft. Somit standen schnelle Zeiten von Anfang an nicht im Vordergrund. Umso mehr genossen die Teilnehmer das Erlebnis, bei einzigartigem Ambiente ins neue Jahr zu starten. Der Lauf bestand aus zwei bzw. vier Runden à 10,55 km und führte fast ausschließlich auf verschneiten und vereisten Naturwegen entlang der Limmat mit einem Wendepunkt auf der Werdinsel. Für mich persönlich gab es viele neue Erfahrungen. Nachts, nur mit Stirnlampe ausgestattet und bei -5 Grad. Aber ich war ja dementsprechend eingepackt…

Vom Start weg war das Pfeifen unzähliger Raketen und Feuerwerke unser Begleiter. Schade war nur, dass auf den ersten Kilometern dichter Nebel zwar eine sehr mystische Stimmung verbreitete, aber auch die Farbenpracht der Feuerwerke sowie die Läufer vor einem bald wieder verschwinden ließ. Ab Kilometer 2,5 lichtete sich der Nebel und es bot sich einem doch noch ein Ausblick auf ein eindrucksvolles Feuerwerk und den funkelnden Sternenhimmel. Als am anderen Flussufer irgendwann eine Lichterkette, bestehend aus lauter Stirnlampen der bereits entgegenkommenden Läufer, auftauchte, wusste ich es ist nicht mehr weit bis zum ersten Wendepunkt.

Beim Lauf selbst herrschte ein sehr angenehmes Klima (schließlich sind es ja auch etwas spezielle Leute, die so etwas machen). Dazu trugen natürlich auch die Fotografen und superfreundlichen Helfer mit ihren „Ein gutes Neues“ Wünschen und die Finnenkerzen bei, ein spezielles Erlebnis! Zuschauer entlang der Strecke waren sehr dünn gesät, von den wenigen an der Strecke liegenden Häusern wurde das mitternächtliche Treiben in der ersten Runde dennoch verfolgt und die Läufer auch mit Applaus bedacht und angefeuert.
Da man beim Halbmarathon zwei Runden (mit jeweils einem gut ausgestatteten Verpflegungsposten bei den Wendepunkten – es gab warmes Wasser, warmes ISO, Energy Gel, Energy Riegel und Bananen) lief, hatte man nicht nur die Gelegenheit durch das Festzelt zu rennen, man kannte die Strecke beim zweiten Mal auch schon etwas. Die Zuschauer entlang der Strecke wurden weniger, die Nacht wurde klarer und die Temperatur (gefühlt) kälter. Dank guter Musik im Ohr und reichlich Verpflegung überstand ich auch die zweite Runde. Durch fokussieren meiner letzten Kräfte beim Endspurt konnte ich eine persönliche Jahresbestzeit laufen 😉

Das war mein etwas anderer Start in ein herausforderndes Laufjahr.

Prosit 2015!

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