Spartan Race Super 06.02.2016 in Jakuszye, Polen

Es war soweit, Freitag 05.02.2016 war da. Der Tag der Anreise zum Spartan Race Super in Jakuszye.

Die letzten Sachen zusammen gepackt und los ging es aus der Arbeit Richtung des Fürstens Reich. Etwas nervös war ich. Nicht wegen dem bevorstehenden Lauf nein, wegen meiner Anmeldung. Beschäftigt wie ich die Tage zu vor war, habe ich meine Startgebühr bezahlt, wie es aussah jedoch zu spät, da meine BIB einfach nicht auftauchen wollte. Beruhigt durch des Fürsten aufbauenden Zuspruch machte ich mich am Weg zum vereinten Treffpunkt.

Kurz vor der polnischen Grenze erhielt ich die lang ersehnte Antwort vom Spartan Team. Und die war nicht gerade erfreulich. Kein Geld erhalten, Startplatz gestrichen. Verdammt!
Die restliche Autofahrt war ich noch ruhiger als zu vor, da ich innerlich beschäftigt war mich zu Ohrfeigen. Die bislang vorgebrachten Ermutigungen mich fürs Beast in Donovaly anzumelden und die Winter Trifecta durchzuziehen, waren somit endgültig vergebens.

Abends, nach einer doch recht anstrengenden Autofahrt kamen wir in unserem Hotel an, dass ca. 25km vom Laufgelände entfernt lag. Wir waren positiv vom Hotel angetan aber auch überrascht, dass hier kein Flöckchen Schnee lag. Anders als in Jakuszyce, wo man vor Schnee kaum Bäume sah.
Mario und ich beschlossen noch eine Abendmahlzeit zu uns zu nehmen, Roman bevorzugte die Gesellschaft seines Bettes.

Die Nacht verging und noch bevor mein Wecker klingeln konnte, klopfte es an der Tür. In dem Moment schoss die Aufregung in mir hoch und gleichzeitig die Angst, nicht starten zu können. Diese Schmach wollte ich mir ersparen. Nach einem kurzen aber köstlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg. In Jakuszyce angekommen ging es schnurstracks zur Registrierung. Ich begab mich zu zwei sehr sympathisch und hilfsbereit wirkenden Damen, die mir ohne viel Bitten und Betteln eine Startnummer gaben. Der Tag war gerettet, doch verdammt, jetzt muss ich das durchziehen.
Das Wetter wirkte nicht gerade freundlich. Wind, Nebel, Plusgrade. Mit den Startunterlagen ging es zurück zum Auto, auf dem Weg stießen wir auf Florian, Martin, Tom und Gerd. Kurze Zeit später auch auf Andreas und Peter.

12697058_1534331846896040_1103863556933607119_o

Kurz vorm Start wurde noch etwas aufgewärmt und die Schneeballschusstechnik bei einer Schneeball-Einschiessrunde (mit wechselnden Dirtrun Company Team-Mitglied als Ziel) verfeinert. Im Anschluss ging es auch schon in den Startbereich. Punkt 10:00 Uhr fiel der Startschuss!

12644827_1534855250177033_5491613736464373293_n

Hindernisse 1, 2, 3 kamen nach wenigen Metern und waren ähnlich wie beim Sprint in Svit angeordnet. Zuerst O-U-T, mit den Beinen voraus durch, einmal drunter und das nächste Hindernis wieder drüber. Die anfänglich dicht gedrängte Masse verlief sich nach diesem Hindernis und wurde erträglich, so empfand ich es zumindest. Während den nächsten Kilometer wurden mehr die Beine als die Geschicklichkeit gefordert, was mich aufgrund der Landschaft und der wechselnden Höhenmeter nicht störte. Auch hier gab es Schnee, weit mehr als in Svit. Hier und da merkte ich schon, dass es etwas fordernder war aber auch diesmal ließen meine Asics mich nicht im Stich. Bis Kilometer 5 folgten ein paar Hindernisse, unter anderem der Memory Test. Dank meiner Startnummer erwischte ich einen Namen, den ich sicher nicht vergessen würde: 27Leona6342. Meine Pulsuhr piepste regelmäßig und ich war angenehm überrascht, dass ich so schnell vorankam.

Nach 7,5 Kilometer hörte ich sie schon. Kuhglocken. „Nein“ dachte ich mir. Leicht entmutigt, da ich das letzte Mal kläglich versagt hatte, näherte ich mich ihnen. Um es nicht zu versauen, beschloss ich die letzten Meter hin zu gehen, ein Seil auszusuchen, die Handschuhe auszuziehen und mit Genuss rauf zu klettern. Ich hab ja keinen Stress, ich muss Niemanden etwas beweisen, nur mir.
Noch einmal tief ein und ausatmen und rauf ging es. *Klingelingeling* Yes, Sir! Ich wusste doch, dass das kein Problem ist. Positiv bestärkt machte ich mich weiter auf meinen Weg und war etwas schadenfroh, als ich die anderen Teilnehmer bei ihrer Strafe sah. Nicht sehr sportlich, ich weiß.
Kurz danach wurden die Namen abgefragt, diesmal wäre ein schnelles aufsagen und weiter rennen nicht möglich gewesen, war auch nicht erforderlich. Auch hier ging es ohne pumpen weiter.

12710843_1082355968475109_2121368448513115888_o

Die Strecke, die zu anfangs vom Gelände wegführte, näherte sich wieder dem Start und Zielbereich. Hier und da konnte man Jubelschreie und Musik vernehmen. Der Streckenverlauf gefiel mir wieder sehr gut. Ein schöner Wechsel aus bergauf und bergrunter. Zeitweise hatte ich jedoch flimmern in die Augen. Stadtkindaugen sind den Anblick von so viel Schnee nicht gewohnt.
Zwischen Kilometer 8 und 9 ging es dann ganz schön zur Sache. Herausforderung Nummer 10 wurde angenommen. Balance war angesagt. Ruhigen Schrittes wagte ich mich drauf, ging ein paar zaghafte Schritte und viel herunter. Die ersten Burpees waren fällig.

Im Anschluss folgte monkey bar, triceps bar und A-Cargo. Ein leichtes Brennen war in den Oberarmen zu spüren aber Strafübungen blieben aus. Bevor es weiter ging, genoss ich noch einen Schluck Tee bei der Labestation, über die ich in diesem Augenblick doch recht glücklich war.

Frisch betankt ging es weiter. Kaum war die Masse in Bewegung, musste sie die 7ft Wall besteigen. Dank des Schwungs durchs Anlaufen wurde auch diese Wand einigermaßen elegant bewältigt. Sehr erfreut über die durchwegs gut gemeisterte Hindernisstrecke (von wegen Eigenlob stinkt) ging es weiter. Wieder etwas weg vom Gelände, ein Stück rauf und runter, rauf und runter. Langsam aber doch machten sich bei den meisten Mitläufern erste Erschöpfungszeichen bemerkbar. Vielleicht zwischenzeitlich auch bei mir aber wer weiß das schon.

Die letzte Schleife stand bevor, aufgelockert wurde die Anspannung durch das immer näher kommende Ziel durch die Hindernisse Snowball throw, 8ft wall and Sandbags. Auch hier keine Burpess erforderlich, „S´läuft“.

Ein letzter Lauf durch die winterliche Landschaft und dann ging es los, die letzten Meter vorm Ziel waren aufgefädelt wie eine Perlenkette: unterm Stacheldraht robben, monkey bar die Zweite, die umgedrehte Wand und die Slip wall. Leider wurde kurz vor dem Ziel die Euphorie gebrochen, da die Griffe der zweiten monkey bar zu rutschig für meine Hände waren.

monkey

Sollte nicht weiter schlimm sein, ich mach das beim Hangeln ins Ziel wieder gut. Oder doch nicht.
Die Dame vor mir beschloss es sei besser wie ein nasser Sack hängen zu bleiben als mit Schwung ins Ziel zu gelangen. Somit musste ich mich geschlagen geben und zum dritten Mal Burpees machen. Dies hat mich schon ziemlich geärgert den krafttechnisch wäre dieses eine, letzte Hindernis kein Problem gewesen.
Ich brachte die 30 Burpess so gut und schnell wie ich nur konnte hinter mich, angespornt durch Gerd, der meine Einzug ins Ziel beobachtete und anfeuerte.
Burpee Nummer 30…….übers Feuer……..ins Ziel…….. Medaille um den Hals. Jaaaaa geschafft! Stolz und glücklich ging ich zu den Anderen, die mich daran erinnerten, dass nun Donovaly am Programm steht. Und tja….. was soll ich sagen…….ich habe mich angemeldet. Und meinen Startplatz habe ich auch schon bezahlt! Winter Trifecta ich komme!!!!

12705536_1534856940176864_53393622994420788_n

12654566_1534858293510062_8535961742391181859_n

Mein Fazit zum Spartan Super in Jakuszyce:

Die Strecke hat mir persönlich wirklich gut gefallen. Vor allem, dass es immer abwechselnd bergauf und bergab ging. Die Anordnung der Hindernisse empfand ich zu anfangs als karg aber rückblickend fand ich es so wirklich gelungen. Es ist doch spannender, einige wirklich fordernde Hindernisse kurz vor Ende des Laufs meistern zu müssen um sich so den Einzug ins Ziel wirklich zu verdienen.
Ich könnte im Augenblick keinen wirklichen Kritikpunkt äußern, da ich so dankbar für die rasche Organisationshilfe vor Ort bin. Ich habe bereits von einigen gehört, dass sie über Sachen wie Zahlen für die Parkplatz Benutzung oder wenig bis gar nicht vorhandenen Labestationen empört sind aber das sind für mich alles Nichtigkeiten.
Alles in allem ein sehr schöner Lauf, was die Vorfreude für Donovaly nur anfacht.

(Verena “Schnucki” Haberl)

Fotos: hier

Ergebnisse: hier

Platzierungen der dirtrun.company

Hirschegger Christopher: Rang 60 gesamt, Rang männlich 58 in 01:18:58

LECHNER Lukas: Rang 74 gesamt, Rang männlich 72 in 01:19:55

Zuschnig Florian: Rang 98 gesamt, Rang männlich 96 in 01:22:13

Roman Horn: Rang 129 gesamt, Rang männlich 126 in 01:24:59

Großschmidt Peter: Rang 236 gesamt, Rang männlich 222 in 01:31:12

Fuetscher Gerd: Rang 246 gesamt, Rang männlich 232 in 01:31:39

Schüler Constantin: Rang 368 gesamt, Rang männlich 345 in 01:38:21

Martin Pairer: Rang 382 gesamt, Rang männlich 359 in 01:39:03

Galowsky Mario: Rang 440 gesamt, Rang männlich 409 in 01:41:50

Dietrich Andreas: Rang 555 gesamt, Rang 503 männlich in 01:48:48

Haberl Verena: Rang 827 gesamt, Rang weiblich 94 in 02:03:28